Bonn bekommt neue Straßenbahnen - Die erste ist schon da
Sie trägt die Nummer 2252 und wurde sehnsüchtig in Bonn erwartet: Die erste der 28 neuen Straßenbahnen ist am 1. Fe-bruar, um 8 Uhr vom Schwerlasttransporter auf die Gleise des Betriebshofs in Beuel gerollt. Gestartet war der Tross zwei Tage vorher im Skoda-Werk in Pilsen. „Jetzt erfolgen diverse Prüfungen, Testfahrten im Netz, Schulungen für Fahrperso-nal und Werkstatt und dann die formale Zulassung“, erklärt Bernt Junker, Bereichsleiter Schienenfahrzeuge bei SWB Bus und Bahn. Mit einem Einsatz der neuen Skoda-Bahn ist somit voraussichtlich im Sommer zu rechnen.
Zur Kirschblüte stellt die Stadt sogar Toilettenhäuschen auf
Bereits jetzt gehen bei der Bonn-Information vermehrt Anfragen nach dem Stand der Kirschblüte ein. Die Blütezeit ist stark von den Launen des Aprilwetters abhängig und deswegen nur schwer vorherzusagen. Angesichts der winterlichen Temperaturen müssen sich Kirschblütenfans voraussichtlich noch bis Anfang oder sogar bis Mitte April gedulden.
Am beeindruckendsten ist die Bonner Kirschblüte in der Heerstraße und in der Breite Straße. Touristen und Hobbyfotografen aus aller Welt strömen dann in die Altstadt, um das schönste Kirschblütenfoto zu schießen. Diese Bilder gehen im wahren Sinne des Wortes um die Welt, die Heerstraße wird immer wieder unter den schönsten Alleen der Welt gelistet. In den sozialen Netzwerken ist die Bonner Kirschblüte längst zum Selbstläufer geworden.
Und so bereitet sich die Stadt dieses Jahr auf die zahlreichen Besucher während der Kirschblüte vor: Die Heerstraße und die Breite Straße sollen weitgehend autofrei bleiben und werden an drei Wochenenden (8./9. April, 15./16. April und 22./23. April) jeweils von 11 bis 20 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Anwohner und Lieferfahrzeuge sind von dieser Regelung ausgenommen. Für Reisebusse gilt während der Kirschblüte ein grundsätzliches Durchfahrtverbot.
Die Stadt wird das Durchfahrtsverbot mit Schildern anordnen und bittet alle Verkehrsteilnehmer, Rücksicht auf einander zu nehmen. Und: Für alle Besucher stellt die Stadt auch wieder Toilettenkabinen bereit.
Solar-NRW: Grüner Strom für die Staatsanwaltschaft Bonn
189 Solarmodule glänzen neuerdings auf dem Dach der Staatsanwaltschaft Bonn. Sie sind Teil der modernen Photovoltaikanlage, die der Bau- und Liegen-schaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) gebaut hat. Rund 57.000 Kilowattstunden schafft die Anlage damit pro Jahr. Zum Vergleich: So viel Strom benötigen 15 Vier-Personenhaushalte in einem Jahr.
Ca. 90 Prozent des Sonnenstroms wird die Staatsanwaltschaft Bonn selbst ver-brauchen, zehn Prozent werden ins öffentliche Netz eingespeist. Damit deckt die Photovoltaikanlage etwa ein Viertel des gesamten Strombedarfs der Liegens-chaft und sorgt für CO2-Einsparungen in Höhe von rund 23,5 Tonnen pro Jahr.
„Wir freuen uns, mit unserer Behörde, in der über 240 Personen beschäftigt sind, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, so Andreas Lorscheid, Leitung der Staatsanwaltschaft Bonn. Mit der Anlage in Bonn setzt die Kölner Niederlassung des BLB NRW den Photovoltaikausbau auf ihren Liegenschaften fort. „Alleine für das Jahr 2023 planen wir zahlreiche weitere große Anlagen, zum Beispiel am Parkhaus des Polizeipräsidiums Bonn oder dem Amtsgericht Lever-kusen, – und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralen Landes-verwaltung in Nordrhein-Westfalen“, berichtet Jens Urlichs, technischer Leiter der BLB NRW-Niederlassung in Köln.
A 555 - Die erste deutsche Autobahn ist 90 Jahre alt geworden -
Sie hat Geschichte(n) geschrieben und mindestens genauso viel Geschichte transportiert: Die heutige A555 zwischen Köln und Bonn. 2022 feierte sie ihren 90. Geburtstag. Sie ist Deutschlands älteste öffentliche Autobahn, und damit der deutliche Beweis, dass nicht die Nationalsozialisten die Väter der Auto-bahn sind, sondern honorige Herren vor ihnen. Der Autofan und Oberbürger-meister der Stadt Köln, Konrad Adenauer, sein Bonner Pendant Wilhelm Lürken und Johannes Horion, Landeshauptmann der Rheinprovinz, haben den Bau der 20 Kilometer langen Kraftwagenstraße zwischen Köln und Bonn forciert und trotz wirtschaftlich prekärer Lage in Auftrag gegeben.
Immer wieder vergessen: Konrad Adenauer war die Triebfeder
Die gewieften Politiker schaffen es, rund die Hälfte der Kosten von 8,6 Millionen Reichsmark (heute rund 31 Millionen Euro) aus Berlin zahlen zu lassen. Sie ver-kauften ihre Arbeit nämlich als Notstandsarbeit. Die 5540 eingesetzten Arbeitslo-sen erhiellten ihren Lohn aus der Erwerbslosenfürsorge. Wer sich gegen die Arbeit sträubte, erhielt keine Stütze. Und damit die Arbeiter möglichst lange beschäftigt waren, wurden Bagger und Förderbänder verboten, lediglich Loren waren gestattet. Der Bau, beginnend im Oktober 1929, war echte Handarbeit.
Ausgelegt war die Straße für Höchstgeschwindigkeiten bis 120 km/h, Halten, Parken oder Wenden waren verboteni, ebenso das „Treiben von Tieren oder das Befahren mit Pferdefuhrwerken, Fahr- oder Krafträdern.“
Ihre Spitznamen hatte die Stra0e später schnell weg: Diplomatenrennbahn. Denn bis auf eine kurze Zeit in den 1960er Jahren gab es auf der A555, so heißt sie seit Juni 1974, keine Tempolimits, was Bonner Regierungsangestellte, die in Köln wohnen, ausländische Diplomaten und Staatsbesucher zu hohen Geschwindig-keiten verleitet. Erst seit 2004 bremsen 80er bzw. 100er Schilder die Fahrer aus Lärmschutzgründen herunter.
Bonner Beethovenhalle wird noch mal 27 Millionen Euro teurer
Die Bonner Beethovenhalle soll tatsächlich zu Ende gebaut werden. Der Stadt ist es mit Unterstützung der Berliner Häuser Baumanagement GmbH gelun-gen, mit Architekten und Technikplanern einen neuen Weg zu vereinbaren. Vor der Beethovenhalle erläuterten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Inter-imsprojektleiter Steffen Göbel die Einigungsvorschläge.
„Das Projekt hat sich seit Jahren in einer schwierigen Situation befunden. Die Probleme wurden in der Vergangenheit nicht grundlegend gelöst. Dies ist nun anders. Unsere Einigungsvorschläge sorgen für Klarheit. Jetzt ist ein echter Neustart des Projekts möglich“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Ich freue mich darauf, dass das Beethoven-Orchester Ende des Jahres 2025 an seine alte Wirkungsstätte wird zurückkehren können.“ Architekt und Technik-Planer haben die Fertigstellung der Bauarbeiten für Ende des Jahres 2024 und eine Eröffnung der Halle Ende des Jahres 2025 vertraglich zugesichert. „Die Verhand-lungen waren sehr schwierig und langwierig. Die Streitigkeiten der Vergangen-heit sind beigelegt. Ab jetzt arbeiten wir alle gemeinsam an der Fertigstellung“, betont Interimsprojektleiter Steffen Göbel.
Die vertraglich vereinbarten Termine sehen eine um acht Monate verlängerte Bauzeit im Vergleich zum bisherigen Zeitplan vor. Die Kosten des Projekts wurden auf insgesamt 221,6 Millionen Euro aktualisiert. Dies bedeutet eine Steigerung um 26,9 Millionen Euro im Vergleich zur letzten Prognose aus April 2022. Ganz am Anfang war mal von "nur" 60 Millionen Gesamtkosten die Rede.
Die Bonner Seilbahn-Planung wird weiter konkretisiert
Die Bundesstadt Bonn geht die nächsten Schritte für ihr Projekt Seilbahn an: Gemäß Beschluss des Stadtrates vom 9. Juni 2022 werden in der nächsten Phase die Planungen konkretisiert und erste Gutachten zu Klima, Naturschutz und anderen Themenbereichen beauftragt. Auch der Beteiligungsprozess der Bürger wird fortgesetzt werden. „Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Projekt als Beitrag zur Verkehrswende in Bonn“, so Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Die Seilbahn soll in den Öffentlichen Personennahverkehr integriert werden. Bonn wäre damit die erste Stadt in Deutschland mit einer Seilbahn als Teil des Nahver-kehrs.“ Das heißt: Sie könnte mit den regulären Tickets und Fahrscheinen für Busse und Bahnen genutzt werden.
Bonner Stadion bei der Fußball-EM 2024 dabei?
Auch das Stadion im Sportpark Nord wird saniert.Dabei werden das Naturrasenspielfeld, die Kunststofflaufbahn und alle Leichtathletikanla-gen erneuert. Zudem wird ein modernes Entwässerungssystem einge-baut. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende August – bis dahin kann das Stadion nicht genutzt werden.
Mit der Modernisierung soll der Sportpark Nord auch künftig seine Aufga-ben als zentrale Sportstätte der Bundesstadt Bonn erfüllen. Die Kosten für den Umbau betragen insgesamt 3,15 Millionen Euro.
Bonn bewirbt sich mit dem Sportpark Nord außerdem als Trainingsgelän-de für eine der teilnehmenden Nationalmannschaften der Fußball-Euro-pameisterschaft, die 2024 in Deutschland stattfindet.
Als erster Stadt in Nordrhein-Westfalen macht Bonn ernst mit der Solarenergie
Der Stadtrat beschließt Solarpflicht für Neubauten in Bonn -
OB Dörner sagt:"Wir wollen bis 2035 klimaneutral werden"
Als erste Stadt in NRW macht die Stadt Bonn die Installation von Photovoltaik-anlagen bei Neubauvorhaben, auf die sie planungsrechtlich unmittelbar Einfluss nehmen kann, zur Pflicht. Der Rat hat dem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung im September zugestimmt.
Die Solarpflicht gilt für alle Vorhaben, bei denen die Stadt städtebauliche Ver-träge mit Investoren und Eigentümern abschließt. Die Regelung gilt sowohl für alle neuen Vorhaben als auch für alle laufenden Verfahren, bei denen die öffent-liche Auslegung des Bebauungsplanes noch nicht beschlossen wurde. Auch bei städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen greift die Solarpflicht. Beim Verkauf städtischer Grundstücke müssen bereits seit dem 1. Januar 2021 PV-Anlagen auf Neubauten errichtet werden. Die Solarverpflichtung entfällt nur, wenn eine PV-Anlage vor Ort nachweislich nicht wirtschaftlich ist.
„Die Stadt Bonn ist eine der wenigen Städte in Deutschland und die erste Stadt in Nordrhein-Westfalen, die den Weg einer kommunalen Solarpflicht geht. Eine bundeseinheitliche Regelung wäre wünschenswert, aber darauf können wir nicht warten. Wir wollen als Stadt bis 2035 klimaneutral werden und müssen jetzt handeln! Der Ausbau erneuerbarer Energien – allen voran der Solarenergie – spielt dabei eine zentrale Rolle“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
Das Solardachkataster der Stadt zeigt, dass rund zwei Drittel aller Bonner Dachflächen für die solare Energiegewinnung geeignet sind.
150 Jahre - Die Kanonen von Bonn, ein Geschenk des Kaisers
Bonn-Besucher haben sich bestimmt schon immer gefragt, was sollen eigentlich die beiden Kanonen da hoch über dem Rheinufer am "Alten Zoll" nahe der Uni-versitätsgebäude? Jetzt hat sich die Stadt selbst mal dazu geäußert. Weil die schweren Geschütze Jubiläum feiern: 150 Jahre. Kaiser Wilhelm I. hat die beiden Kanonen im Jahr 1871 der Stadt Bonn geschenkt. Initiiert durch den nach Metz versetzten Bonner Karl Schorn, welcher die Kanonen von einem befreundeten Oberst aus den Beständen der Garnison in Metz erhielt. Das kleinere Geschütz-rohr wurde im Jahr 1806 gegossen undauf dem größeren , das es auf 4,2 Tonnen bringt, ist die Jahreszahl 1842 zu lesen. Die Stadt Bonn hat sie restauriert, der Stellmacher des Freilichtmuseums Kommern Walter Keil wartet sie.
Hier kaufte die Politprominenz Siedewurst und Gummibärchen
14 Jahre musste das legendäre Bundesbüdchen warten bis es seinen Betrieb im Herzen des ehe-maligen Regierungsviertels wieder aufnehmen konnte. Jetzt war es endlich so weit. Das Büdchen ist zurück. Es ist im alten Stil erhalten worden. Jürgen Rausch, der das Büdchen 26 Jahre lang betrieben hatte, ist überglücklich: "Das Büdchen ist ein lebendes Denkmal und erinnert an die Bonner Republik in den Hauptstadtzeiten von Bonn." Konrad Adenauer besorgte sich hier die Tageszeitung, Herbert Wehner war Stammgast. Helmut Kohl ließ seinen Fahrer dort Brötchen holen. Wolfgang Clement trank bei ihm oft einen Kaffee. Joschka Fischer kaufte seine Comics am Kiosk. Hier aßen sie ihre Siedewurst, kauften belegte Brötchen oder Gummibärchen.