Im Blick Rheinberg, Köln, Bonn & Leverkusen

Immer wieder großartig:  Der Bahnhof von Lüttich-Guillemins

Nur ein Jahr lang sollte das Dach des Bahnhofs Lüttich-Guillemins in diesen bunten Farben strahlen: Am 15. Oktober 2022 wurde die monumentale Installation „Comme tombées du ciel, les couleurs in situ et en mouvement“ („Wie vom Himmel gefallen, Farben in situ und in Bewegung“) des französischen Künstlers Daniel Buren eingeweiht. Nun wird die Dauer verlän-gert: Reisende kommen bis Juni 2024 in den Genuss des Spiels von Farben, Kontrasten, Projektionen und Reflexionen, die sich über das gesamte Gewölbe aus Glas und Beton des Gebäudes ausbreiten. Daniel Burens Installation verändert sich je nach Tageslicht, Stunden und Jahreszeiten immer wieder. Mit dieser Geste verwandelt der Künstler den Bahnhof, steigert seine Wirkung und lädt das Publikum ein, den Blick auf die Architektur und die poetischen Möglichkeiten des Alltags zu erneuern .

FLANDERN  -  Was Kunstfreunde in kürze in Belgien erwartet


Das historische Rathaus ist der ganze Stolz von Leuven. Es ist außerdem eines der bekanntesten gotischen Rathäuser der Welt. Der erste Stein wurde 1439 gelegt. Drei Baumeister und dreißig Jahre waren für den Bau notwendig. Die Leuvener ‘Hall of Fame’ zählt 235 Figuren, die erst nach dem Jahre 1850 in der Fassade gestellt wurden. Hier finden jetzt großarti-ge Kunstausstellung und ein großes interdisziplinäres Stadtfestival statt. Wie in den nächsten Tagen auch  andernorts in Belgien jede Menge Kunst und Kultur im Blickpunkt stehen.

Dieric Bouts. Bildermacher (1. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024).

LEUVEN feiert Dieric Bouts, der als flämische Meister 1464 zum Leuvener Stadtmaler ernannt wurde. Er schuf u.a. den Abendmahlsaltar und das Triptychon mit der Marter des Heiligen Erasmus für die Sint-Pieterskirche. Zahlreiche seiner Werke werden nun erstmals in einer umfassenden Retrospektive im M Leuven zusammengeführt. 


Turning heads. Bruegel, Rubens und Rembrandt
(20. Oktober 2023 bis 21. Januar 2024)

Das Königliches Museum für Schöne Künste ANTWERPEN rückt nach der großen Wiedereröffnung mit 76 erlesenen Meisterwerke aus belgischen und internationa-len Sammlungen erstmals die Entstehung der sogenannten Kopfstudie in den Mittelpunkt.Diese Kunstgattung entwickelte sich im 17. Jahrhundert, als Künstler wie Rubens, Rembrandt und Vermeer ihr Interesse für das menschliche Gesicht entdeckten und es erstmals als intime Einzelstudien in Szene setzten.


Selten und unverzichtbar. Meisterwerke aus flämischen Sammlungen
(31. Oktober 2023 bis 25. Februar 2024)

Michelangelo, Magritte, Francis Bacon, Ensor, Henry Moore und Rubens – diese weltberühmten Namen stehen für die außergewöhnliche Reise durch die Kunstge-schichte im Museum aan de Stroom (MAS) ebenfalls in ANTWERPEN. Hier zeigt die Ausstellung „Selten und unverzichtbar“ ab Herbst eine einzigartige Auswahl von Werken aus der Liste der flämischen Meisterwerke. Anlass dieser Schau ist der 20. Jahrestag des „Dekrets über das Flämische Meisterwerk“.Mit dem Meisterwer-ke-Dekret will die Regierung die öffentlichen Sammlungen stärken und das kulturelle Erbe Flanderns bewahren .

Unsere Nachbarn laden ein zu einer grandiosen Schlösser-Tour




Im Schloss Marnix de Sainte Aldegonde ist im September des vergangenen Jahres das „Netzwerk der Scheldeschlösser“ vorgestellt. Das hat in den letzten Jahren die Schlösser entlang der Schelde restauriert und viel investiert, um Besuchern die einzigartigen historischen Bauwerke und ihre Geschichte künftig näherzubringen. So können heute Urlauber in Belgien zu einer grandiosen und gut organisierten Schlösser-Tour aufbrechen. Unser Bild zeigt das Schloss Wissekerke.

BELGIEN:  Zwischen Het Steen in Antwerpen und dem Gravensteen in Gent

Entlang der Schelde, von Het Steen in Antwerpen bis zum Gravensteen in Gent, finden sich beeindruckende Schlösser: Schloss d'Ursel und Schloss Marnix de Sainte Aldegonde in Bornem, Schloss Laarne, die Tuchhalle in Dendermonde sowie Schloss Wissekerke.


In Schloss d’Ursel in Hingene zum Beispiel sind die Wände mit chinesischen Papiertapeten und mit einzigartigen bemalten und bedruckten Baumwollstoffen (auf Niederländisch Sitsen genannt) verkleidet. Die ältesten Stücke stammen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die jüngsten wurden erst 1967 angebracht.


Der Park des Schlosses ist eine Oase der Ruhe: Wanderwege führen entlang von Wasserspielen und durch alte Gassen und mit etwas Glück gibt es Eichhörnchen, einen Raubvogel oder ein Reh zu sehen. Die weitläufigen Rasenflächen laden zum Spielen und Picknicken ein. Das Pförtnerhaus ist der Ausgangspunkt für zwei Escape Games, mit denen Besucher den Park auf einzigartige Weise erleben können.


Die Geschichte des neugotischen Schlosses Marnix de Sainte Aldegonde in Bor-nem reicht mehr als 1000 Jahre zurück. Heute können Besucher wunderschön dekorierte Räume mit wertvollen Möbeln, historischen Gemälden, Porzellan-sammlungen und prächtigen Deckengemälden besichtigen. Sehenswert ist auch die einzigartige Sammlung von Stichen von Pieter Bruegel dem Älteren. Im ehe-maligen Depot ist ein Erlebniszentrum untergebracht, das auch eine bedeutende Sammlung von Kutschen enthält.


Nach einer sorgfältigen Restaurierung wird auch Schloss Wissekerke Ende März 2023 mit einem komplett erneuerten interaktiven Erlebnis-pfad wiedereröffnet. Hier führt Viscountess Zoé de Feltz die Besucher durch die Geschichte der Familie und die Entstehung Belgiens. Projek-tionen, Audiogeschichten und stimmungsvolle Geräuschkulissen machen Schloss Wissekerke zu einer großen Zeitmaschine.


Rund um die Schlösser können Besucher im Naturschutzgebiet Rivierpark Scheldevallei wandern oder Rad fahren. Die Schlösser mit  vermitteln auf diese Weise nicht nur einen Einblick in die Vergangen-heit, sondern schaffen auch eine einzigartige Verbindung zur heutigen und zukünftigen Naturentwicklung des Scheldetals.

Wo die Niederlande den 150. Geburtstag Piet Mondriaans feierten

Welch malerischer Anblick. Dies ist das Koppelpoort, ein mittelalterliches Tor in der Stadtmauer von Amersfoort in der Provinz Utrecht in den Niederlanden. Dort, wo man im vergangenen Jahr den 150.Geburtstag des welt-berühmte Malers Piet Mondriaan feiert .


Das Tor wurde vor 1450 erbaut. Als das Städtchen übri-gens einmal während einer kriegerischen Belagerung an-gegriffen wurde, schütteten Frauen kochendes Bier auf den Gegner und wehrten so den Angriff ab.

Das Mondriaanhuis selber ist das Geburtshaus von Piet Mondriaan (1872-1944) und ein museales Erlebnis für Jung und Alt. Hier verbrachte er seine Kinderjahre. Nachdem die Familie Mondriaan ausgezogen war, erinnerte an dieser Stelle lange Zeit nichts an den weltberühmten Maler, bis der Architekt Leo Heidenrijk und seine Frau Cis im Jahre 1994 hier das Mondriaanhuis einrichteten und es für das Publikum öffneten. 2017 fand die Neueröffnung des rundum erneuerten Museums statt.

Das Museum Catharijneconvent in Utrecht und 14 Kirchen sowie zwei Synagogen

DAS „GRÖSSTES MUSEUM“ DER NIEDERLANDE

Die Kathedrale von Haarlem, die Munster-kerk in Roermond und die Walburgiskerk in Zutphen schließen sich dem „Größten Muse-um der Niederlande“ an. Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen dem Museum Catharijneconvent in Utrecht und 14 Kirchen sowie zwei Synagogen im ganzen Land. Deren Ziel es ist, das religiöse Erbe der Niederlande bekannter und zu-gänglicher zu machen. Idyllische Dorfkir-chen gehören genauso zum „Größten Muse-um der Niederlande“ wie beeindruc-kende mittelalterliche Basiliken in der Stadt.


Bild links zeigt in Oudenbosch die Basilika St. Agatha und Barbara, Foto: Arjan Bron

Seit der Eröffnung des „Größten Museums der Niederlande“ 2017 haben rund hunderttausend Menschen die Kirchen und Synagogen von der kleinen Maria-kerk in Krewerd (Groningen) bis zum Utrechter Dom besucht und die besonde-ren Geschichten, die Architektur und Kunstwerke in den verschiedensten Kir-chen der Niederlande kennen gelernt. Durch den Anschluss der drei neuen Kir-chen gehen die Initiatoren vom Museum Catharijneconvent in Utrecht (ebenfalls eine ehemalige Kirche) gemeinsam mit den anderen Gotteshäusern einen weite-ren Schritt in Richtung Zugänglichkeit des nationalen religiösen Erbgutes.

Mit den drei neuen Mitgliedern wird nicht nur die Verteilung über das Land ver-bessert, sondern auch die Varietät an historischen Perioden, Architektur und Kunstwerken. Auch in der einzigen spätromanischen Kirche der Niederlande, der Munsterkerk in Roermond, der imposanten Kathedrale von Haarlem und der malerischen Walburgiskerk in Zutphen sind nun viele verborgene Schätze für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie auch bei anderen Gotteshäusern des „Größten Museums der Niederlande“ können Besucher durch eine Audiotour in verschie-denen Sprachen zusätzliche Informationen erhalten.

Bild links zeigt die Kirche Pieterburgen in Groningen