Im Blick Rheinberg, Köln, Bonn & Leverkusen

Das Rheinland - hier Bonn - steckt voller großer Geschichten, einige sammeln wir hier ein  ...


Am 23. August 2021 jährte sich die Gründung des Landes Nordrhein-West-falen zum 75. Mal. Dieses Jubiläum sollte nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern in allen Teilen NRWs gewürdigt werden. Im Rhein-Sieg-Kreis geschah dies am Peters-berg in Königswinter.


Vor 75 Jahren ist Nordrhein-Westfalen entstanden


Anlässlich des Jubiläums erstrahlte die Rotunde des Petersbergs vom 23. bis 26. August 2021 in den Landesfarben grün-weiß-rot. „Mit dem Petersberg wird ein Wahrzeichen von historischer Bedeutung illuminiert“, sagte Landrat Sebastian Schuster. Lange Jahre war im Grandhotel auf dem Petersberg das Gästehaus des Bundes untergebracht, das unter anderem Gastgeber für zahlreiche nationale und internationale Konferenzen war.

„Ich freue mich, dass sich der Rhein-Sieg-Kreis mit einem international bekannten und bei der heimischen Bevölkerung beliebten Wahrzeichen am Landesjubiläum beteiligen kann“, so Sebastian Schuster weiter.

Am 22. November 1949 unterzeichnete Bundeskanzler Konrad Adenauer nach 25 Verhand-lungsrunden das ihm von den Alliierten Hochkommissaren vorgelegte Petersberger Abkom-men. Zu den vielen prominenten Staats-gästen, die im Gästehaus des Bundes logierten, zählten, neben Königin Elisabeth II., auch der Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU Leonid Breschnew oder der frühere äthiopische Regent Haile Selassi.

Mit ihrer Sammeleigenschaft wird die Umgebung des Airports auf Luftschadstoffe untersucht


Am Airport Köln/Bonn sind Honigbienen seit Jahren
die "süßeste Fluggesellschaft" der Welt


Der Köln Bonn Airport pflegt eine neue Airline. Diese fliegt ganz ohne Kerosin und Turbinen:  Statt Flugzeugen gehen hier Bienen in die Luft. Als Honig-Connection ist sie eine Bildungsinitia-tive des Kölner Imkervereins von 1882, die sich für Bienenschutz einsetzt. -

Der Flughafen und die Honigbiene ha-ben eine langjährige Verbindung, hat er doch 2004 als einer der ersten deut-schen Airports das Biomonitoring mit Bienenvölkern eingeführt.

Mit Hilfe der Sammeleigenschaft der Biene wird die Umgebung des Airports auf Luftschadstoffe untersucht. Dabei wird die Eigenschaft der Biene als Sammlerin genutzt, um den Nahbereich des Flughafens auf Verunreinigungen zu kontrol-lieren. Die Biene kann während der Sammelflüge Schadstoffe über Luft, Wasser und Pflanzen aufnehmen und in das Innere des Volkes tragen. Proben des Bie-nenhonigs werden regelmäßig im Labor auf Rückstände von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen untersucht. Dabei zeigen die Proben seit jeher keine Auffälligkeiten – der Honig ist uneingeschränkt genusstauglich. Pro Jahr werden 200 bis 300 Gläser Flughafen-Honig produziert und an Gäste verschenkt.


Wild- und Honigbienen übernehmen im Ökosystem wichtige Funktionen. Ohne sie haben viele Tiere, besonders Vögel, keine Nahrung. Auch die meisten blühen-den Pflanzen sterben aus. Zudem sind Honigbienen wichtige Nutztiere. Durch ihre Bestäubungsleistung sichern sie unsere Versorgung mit Obst und Gemüse. Deshalb bietet sich die Arbeit mit Honigbienen förmlich an, genauso wie die Arbeit der Falkner, um die Vogelschlaggefahr für den Flugverkehr zu verringern. Frettchen helfen wiederum bei der Bejagung von Kaninchen, indem sie diese aus ihren Bauten treiben. Die Kaninchen werden im Anschluss lebend gefangen und in anderen Regionen ausgesetzt.

„Düsseldorf Natural“ – ein Qualitätshonig mit Prädikat

Bereits seit 2006 sind die fliegenden Biodetektive auch für den Düsseldorfer Flughafen im Einsatz und liefern seitdem jährlich eine Früh- und eine Spättracht. Die Ernte wird stets dop-pelt analysiert. Das unabhängige Fachlabor für Umwelt-analytik OrgaLab in Zirndorf unter-sucht den Airport-Honig namens „Düsseldorf Natural“ auf Schadstoffe wie Schwermetalle und polyzyklische Kohlenwasser-stoffe (PAK). Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucher-schutz und Le-bensmittelqualität in Celle, kurz LAVES, richtet sein Augenmerk hingegen auf die allgemeine Qualität des Honigs. Die jüngsten Ergebnisse bestätigen: Keine Auf-fälligkeiten. Bei dem Flughafenhonig handelt es sich um ein Qualitätsprodukt mit Prädikat. - Das Biomonitoring mit Bienen gibt also Auskunft über die Belastung der gesam-ten Umgebung – nicht nur des Flughafengeländes, sondern auch der umliegen-den Gärten, Wiesen und Äcker.

Das Siebengebirge - ein attraktives Ausflugsziel nahe Bonn und
jetzt genau seit 100 Jahren ein bedeutendes Naturschutzgebiet


Der neue Job heißt"Nachtbürgermeister" in Bonn und Aachen

In den Niederlanden - zum Beispiel in Amsterdam - gibt es sie bereits seit 20 Jahren: Die Nachtburgemeesters. Personen, die ein neutrales Binde-glied sind zwischen Interessengruppen, die vorwiegend des nachts mit-einander zu tun haben, wie z. B. Veranstalter, Stadtverwaltung, Anwoh-ner, Gastronomen und Gäste. Als Angestellter einer Stadt, entweder in Teil- oder in Vollzeit, oder auch ehrenamtlich.


Seit einiger Zeit gibt es diese Personalie nun auch in Deutschland. Seit zwei Jahren in München, Mainz und Koblenz. Seit Juli 2022 auch in Aachen. Dort ist Lukas Delvenne (Bild links mit Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen)  angesiedelt im städtischen Fachbereich „Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung“ und soll als Impulsgeber und Lotse das Nachtleben in der Studierendenstadt Aachen stärken und mitgestalten.


Neben dem kommunalen Netzwerken gehört in Aachen auch das deutschlandweite Netzwerken zu seinen Aufgaben. Mit anderen Nachtbürgermeistern aus ganz Deutschland hat er im September 2022 die Interessengemeinschaft "IG Nacht Konsil" gegründet. Diese dient dem Austausch zu den neusten Entwicklungen im Bereich des Nachtlebens und zu "Best-Practice-Beispielen" aus anderen Städten.


Und jetzt hat auch Bonn einen Nachtbürgermeister. Was sich respektlos fast so anhört wie „Nachtwächter“. Dieser Nachtbürgermeister in Bonn ist aber eine Frau und die wiederum arbeitet wie ihre Kollegen eben keineswegs vorrangig nachts: Pia Schauerte. Zu behandeln hat sie Fragen, die sich im allgemeinen Nachtbetrieb stellen. Als Schnittstelle zu Stadtverwaltung und Polizei. Ein Ersatz für Polizei und Ordnungsamt ist sie aber nicht. Sie soll das Gespräch suchen und vermitteln. Pia Schauerte hat ihren nebenberuflichen Dienst kürzlich aufgenommen.


Die 36jährige hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn studiert und arbeitet bei einer akademischen Förderorganisation. Sie hat zusätzlich Erfahrun-gen in der Gastronomie und aus der Arbeit bei Musikfestivals. Zu ihrem Knowhow gehören auch Konfliktmanagement und Interkulturelle Kompetenz im Arbeitsalltag.
Auf die Ausschreibung der Stadt Bonn waren 15 Bewerbungen eingegangen.